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Nächster Schritt zu eigenem Wasser

(vom 12.09.2012)
Seit April vergangenen Jahres laufen im Köstental bei Weilstetten die Arbeiten am neuen Wasserhochbehälter. Kommende Woche soll die Anlage betriebsbereit sein

Jeder Weilstettener verbraucht täglich rund 130 Liter Trinkwasser, 480 Kubikmeter also der gesamte Balinger Stadtteil. Das liefert seit den 1960er-Jahren der Zweckverband Hohenberggruppe. Damals wurden die beiden Quellfassungen auf Weilstettener Gemarkung stillgelegt.

Kommendes Jahr soll der Balinger Stadtteil einen Teil der einst autarken Wasserversorgung zurückerhalten: Dann wird voraussichtlich die Quelle im Köstental wieder in Betrieb genommen – als erste im Balinger Stadtgebiet seit Jahrzehnten.

Baubeginn für die dafür erforderlichen Leitungen könnte schon diesen Herbst sein. Bei den Weilstettenern sprudelte dann vielleicht bereits im Frühjahr "ihr" Wasser aus den Hähnen. Und das ist vielleicht weniger kalkig als derzeit, hoffen manche Bürger.

Der neue Hochbehälter als ein Schritt auf diesem Weg steht schon kurz vor seiner Fertigstellung: Seit voriger Woche werden die beiden jeweils 400 Kubikmeter fassenden, im Januar mit Edelstahl ausgekleideten Wasserkammern auf ihre Dichtheit geprüft.

Ganz langsam wird in den beiden Tanks der Pegel erhöht. Falls die Überwachung ein Leck registrieren sollte, könnte man leicht feststellen, in welcher Höhe sich diese befindet. "Bis jetzt sieht alles gut aus", sagt Günter Schäfer von den Stadtwerken Balingen.

Am Montag begannen Arbeiter damit, die neuen, 22,5 Zentimeter durchmessenden Fallleitungen vom Reservoir bis zum Anschlusspunkt an die bestehenden Rohre zu verlegen.

Danach sind nur noch Kleinigkeiten zu erledigen, wie Balingens Hochbehälter-Fachmann Günter Schäfer erklärt: Malerarbeiten, Außenbegrünung, Wegasphaltierung und die abschließende Installation der Elektrik zur Steuerung und Überwachung der Anlage. Ende September soll der neue Behälter ans Netz gehen.

Bis dahin bekommen die Weilstettener ihr Trinkwasser noch ausschließlich vom bestehenden Hochbehälter Sankenbühl. Das alte Wasserreservoir am Köstental ist nämlich seit Juli außer Betrieb. Dessen Tage sind damit gezählt: Das Gebäude aus den 1950er-Jahren, im Grunde nur ein unterirdischer, runder Tank, wird nach der Einweihung seines Nachfolgers am 3. Oktober abgerissen.

Alles in allem hat der Neubau rund eine Million Euro gekostet. Mit etwa 400 000 Euro wird die Wiederinbetriebnahme der Quelle zu Buche schlagen.

Diese Ausgaben sollen sich lohnen: Mit einer Lebenserwartung von 100 Jahren für die Gebäude rechnet Günter Schäfer. Und vorerst muss im Bereich der städtischen Wasserversorgung dann nichts mehr gemacht werden: "Nach den Investitionen der letzten 20 Jahre sind wir baulich auf einem guten Stand."

 

Quelle: Schwarzwälder Bote

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