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Stiftung Warentest: Leitungswasser oft besser als Mineralwasser

(vom 20.07.2012)
Das Testergebnis der Stiftung Warentest vom 28. Juni 2012 hat es gezeigt: Trinkwasser aus deutschen Wasserhähnen ist in den meisten Fällen gesünder und in jedem Fall günstiger und bequemer als stilles Wasser aus dem Supermarkt.

Zu diesem jüngst veröffentlichten Ergebnis kommt die Stiftung Warentest nach Untersuchung von 29 stillen Mineralwässern und einem Quellwasser. Keines der geprüften Produkte konnte in der Studie restlos überzeugen. In manchen Regionen fließen sogar mehr Mineralstoffe aus dem Hahn als aus Mineralwasserflaschen.

Gesundheit:
Es wurden in den Flaschen Mineralstoffmängel, geschmackliche Fehler, Deklarationsfehler bezüglich der Inhaltsstoffe und Verunreinigungen durch Keime festgestellt: Während fast zwei Drittel der getesteten Produkte als mineralarm zu bewerten sind (viele davon enthielten weniger Mineralien als Leitungswasser), fällt mehr als jede dritte Flasche durch den Richtwert der mikrobiologischen Prüfung - enthält also Keime. Rechtlich gesehen und für gesunde Menschen sind die Wässer zwar in Ordnung, denn sie müssen nicht keimfrei sein, dürfen aber keine Krankheitserreger enthalten. Stille Wasser aus dem Supermarkt oder Diskounter können aber für Menschen mit Immunschwäche und Babys unter Umständen problematisch sein.

Preis:
Nicht nur beim gesundheitlichen Aspekt hat das Leitungswasser die Nase vorn. Beim Preis schlägt das Trinkwasser aus dem Hahn die getesteten Produkte um Längen. Während der Literpreis pro Flasche stilles Wasser zwischen 13 Cent und über 50 Cent liegt, kostet der Liter Leitungswasser in Balingen weniger als einen halben Cent.

Komfort:
Neben der Qualität und den niedrigen Kosten hat das Wasser aus der Leitung noch einen dritten Vorteil: Die Lieferung frei Haus. Es ist zu jeder Zeit überall und in beliebiger Menge verfügbar. Man muss nicht erst mit dem Auto in den Supermarkt und Kisten in den vierten Stock schleppen. Man benötigt keinen Stauraum und auch die Pfandrückgabe ist hinfällig. Der dritte Vorteil neben Gesundheit und Preis ist somit die gewonnene Zeit.

Fazit der Stiftung Warentest: Keines der 30 getesteten Produkte kann empfohlen werden. Auf das Trinkwasser aus der Leitung ist hingegen Verlass. Das Schleppen von Wasserflaschen lohnt sich also nicht.

Umweltschutz:
Übrigens: „Trinkwasser - das laut Stiftung Warentest ‚am besten kontrollierte Lebensmittel‘ - kann auch in Sachen Umweltschutz klar punkten, müssen doch erst gar keine Plastikflaschen produziert werden.

Zum Hintergrund der sehr guten Trinkwasserqualität:
Der Qualitätsstandard resultiert aus der strengen Trinkwasserverordnung und aus den täglichen Kontrollen im Versorgungssystem. Die hohe Qualitätsanforderung an Leitungswasser einerseits und die Erfüllung dieser andererseits führt dazu, dass es zu den gesündesten Lebensmitteln in Deutschland zählt.

Die Wasserqualität sowie die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Trinkwasser stehen an erster Stelle der Daseinsversorgung. Etwa 137 kommunal geführte Wasserversorgungsunternehmen gewährleisten diese derzeit in Baden-Württemberg.

Pro Jahr werden rund 525 Mio. m³ Trinkwasser aus Grundwasser gewonnen und den Bürgern zur freien Verfügung gestellt. Weitere 175 Mio. m³ werden aus Oberflächengewässern wie dem Bodensee gewonnen.

Das Land Baden-Württemberg hat in der Daseinsvorsorge in den letzten Jahren wasserwirtschaftlich eine Vorreiterrolle eingenommen. Die strengen staatlichen Kontrollen hinsichtlich Preis, Qualität und Umweltauflagen sichern eine saubere Trinkwasserversorgung für alle Bürger bis ins eigene Zuhause.

Der ausführliche Test Stille Mineralwässer ist in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift „test" und online unter www.test.de/mineralwasser veröffentlicht.

 

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