Zeitungen

Wasser aus eigenen Quellen

(vom 17.12.2013)

Gut ein Jahrzehnt lang waren die Einwohner von Weilstetten ganz auf den Zweckverband Hohenberggruppe angewiesen. Jetzt trinken sie wieder Wasser aus eigenen Quellen.

"Das ist der Sekt vom Lochenwald", scherzte die Weilstetterin Renate Kommer gestern bei der offiziellen Wiederinbetriebnahme im Hochbehälter Köstental. Mit frisch aufbereitetem, neun Grad kühlem Wasser stieß sie mit Vertretern der Stadt, Ortschaftsräten und anderen Weilstetter Bürgern an.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann erinnerte daran, dass die Quellen rund ums Köstental, die den Balinger Stadtteil jahrzehntelang versorgt hatten, 2003 nach einer Wasserrechtsreform vom Netz genommen worden waren. Erst technischer Fortschritt und der Neubau des Hochbehälters ermöglichten, dass gut die Hälfte der Weilstetter wieder Wasser aus eigener Quelle trinken kann.

Zu dessen Reinigung wurde eine 80 000 Euro teure Ultrafiltrationsanlage eingebaut. Insgesamt kostete es rund 200 000 Euro, Mohrenwirtswald- und Sauterwaldquelle zu fassen und an den Hochbehälter anzuschließen.

Dass dieses Geld gut angelegt sei, betonte Ortsvorsteher Kurt Haigis. Diese Investition nutze künftigen Generationen. Zudem sei die gesteigerte Versorgungssicherheit wichtig für die örtlichen Firmen: "Ohne Wasser geht gar nichts."

Auf die Versorgungssicherheit hob auch Oberbürgermeister Reitemann ab: In großen Netzen wie der Hohenberggruppe wisse man nicht, was passieren könne. Es sei gut, im Ernstfall eine Notversorgung aus eigenen Quellen aufbauen zu können.

Haigis freute sich darüber, dass die Stadtwerke anscheinend Weilstetten als neuen Investitionsschwerpunkt entdeckten hätten; rund fünf Millionen Euro gibt der städtische Betrieb dort für die Wasserversorgung und das Lochenbad aus. Und der Ortsvorsteher dankte auch den 25 betroffenen Waldbesitzern, darunter Renate Kommers Familie, die erlaubt hatten, dass die Quellleitungen über ihre Waldstücke verlaufen.

Die Köstental-Quellen liefern merklich weicheres Wasser - 13,1 Grad Härte gegenüber bisher 16,6 Grad. Ein geringerer Härtegrad bedeutet weniger Kalk - "da hält die Waschmaschine länger", freute sich Renate Kommer stellvertretend für rund 1500 Einwohner, denen das nutzt.

Quelle: Schwarzwälder Bote


Fotoquelle: Schnurr/Schwarzwälder Bote    

zurück